Letzte Woche hab ich euch versprochen, euch heute etwas über Rosmarin zu erzählen, denn auch zu dieser Pflanze habe ich einen persönlichen Bezug.
Unser Rosmarin wächst ganz versteckt, hinter dem Lavendel an der Südseite unseres Hauses. So wie der Lavendel mag er es gerne heiß und sonnig – kann ich ihm nicht verübeln, ich liebe den Sommer auch 😉
Die Wärme der Sonne gibt er auch weiter, denn seine thermische Wirkung ist warm. Ganz im Gegenteil zu seiner hier beschriebenen Vorgängerin, der Pfefferminze. Er wirkt generell anregend auf den Appetit und den Kreislauf, ist krampflösend und nervenstärkend. Nach dem ersten Geburtstag meines Sohnes ging es mir garnicht gut, ich fühlte mich sehr erschöpft und schwach und am Nachmittag hatte ich eine großen Energie-Einbuch. Doch ich bekam einen großartigen Tipp: Rosmarin Tee!
Also trank ich jeden Tag eine Tasse Rosmarin Tee gegen 14:00 und schon nach einer Woche kam meine Energie Schluck für Schluck wieder zurück.
Einer meiner Vortragenden bei meiner Ausbildung zur Entspannungstrainerin riet uns, zu Prüfungen einen Rosmarinzweig mitzunehmen, da er dem Gedächtnis auf die Sprünge hilft. Er verbessert die Herztätigkeit und reguliert den Blutdruck, das bedeutet er kurbelt da an wo es gebraucht wird und hält sich zurück, wo es nicht nötig ist. Ein großartiges Kraut! <3
Ihr kennt den Rosmarin sicherlich aus der Küche, wahrscheinlich habt ihr schon mal Rosmarinkartoffeln gegessen oder ihn in einer mediterranen Gemüsepfanne als Gewürz entdeckt. Aber auch die Blüten schmecken sehr gut, ihr könnt damit Frucht- und Süßspeisen garnieren und aromatisieren.
Man kann den Rosmarin sogar zum Räuchern verwenden, hier hat er eine tolle desinfizierende Wirkung. In Zeiten der Pest wurde er von den Ärzten als Schutz vor Ansteckung verwendet.
Ein tolles Rosmarinmassageöl könnt ihr übrigens ganz einfach selbst herstellen!
Mein Selbermacher-Tipp für euch:
ein großes und sauberes Honig- oder Gurkenglas, jedenfalls Weißglas
eine Handvoll Rosmarinnadeln (am Besten getrocknete, damit nichts schimmelt)
gutes kaltgepresstes Olivenöl
Ihr gebt die getrockneten Rosmarinnadeln in das Glas und füllt es mit dem Olivenöl auf, bis alle Nadeln gut damit bedeckt sind. So stellt ihr es 10 Tage lang in die Sonne, das Schütteln nicht vergessen (wie beim Johannsikrautöl)! Danach filtert ihr es durch ein Tuch oder einen Kaffeefilter ab und füllt es in eine dunkle Flasche. Beschriften nicht vergessen! 😉
Dieses Rosmarin-Massageöl könnt ihr verwenden bei kalten Füßen oder bei Krampfadern und rheumatischen Beschwerden. Wenn ihr wenig Haare oder Haarausfall habt, könnt ihr damit eine anregende Kur für eure Kopfhaut machen, einfach in den Haarboden einmassieren. Aber auch bei Muskel- und Gliederschmerzen ist es sehr hilfreich, bei Kopfschmerzen auf Stirn und Schläfen dünn auftragen.
Aber ihr könnt auch einfach einen Teeaufguss damit machen, den ihr in euer Badewasser gebt: einen Liter Wasser aufkochen, eine Handvoll Rosmarinnadeln eine halbe Stunde lang darin zugedeckt ziehen lassen. Danach eurem Badewasser hinzufügen und schon habt ihr ein tolles anregendes Vollbad, das euch morgens oder vor anstrengenden Tätigkeiten viel Kraft gibt und euch auf Touren bringt.
Habt ihr Rosmarin auch schon mal als Heilmittel oder in der Naturkosmetik verwendet? Berichtet mir gerne von euren Erfahrungen, ich bin gespannt!
Alles Liebe,
eure Mel
Quellenangaben:
„Die Kräuter-Liesel“ von Liesel Malm, Bassermann Verlag
„Die Kräuter in meinem Garten“ von Siegrid Hirsch und Felix Grünberger, freya Verlag