Hier erzähle ich euch, wie ich zum Johanniskraut, meinem geliebten Sonnenkraut, gekommen bin und warum es – auch für mich – so wertvoll ist.
Unlängst war ich alleine im Wald unterwegs, denn auch Mamas brauchen mal eine Auszeit 😉
Ich liebe die Ruhe und die entspannende Stille, das vielfältige Grün der Bäume und Gräser, ach es ist einfach so erholsam. ❤️
Als ich so unterwegs war, stoch mir plötzlich eine Pflanze mit leuchtend-gelben Blüten ins Auge. Beim genaueren Hinsehen konnte ich erkennen, dass es ein Johanniskraut war. Ich freute mich sehr, dass dieses tolle Kraut nun auch hier wild wächst. In meinem Garten wächst es schon seit Jahren, jedes Jahr im Frühling kaufe ich mir eine Jungpflanze – zur Sicherheit 😅
Wo wird Johanniskraut eingesetzt und wie hab ich es kennen gelernt?
Den ersten Kontakt mit den strahlend gelben Blüten des Johanniskrauts hatte ich in der Steiermark auf einer Alm, wo wir schon sehr oft auf Urlaub waren. Damals war ich bei einer Barfußwanderung über die Alm mit der dort tätigen Wellness Trainerin unterwegs und wir sammelten die Blüten für das Johanniskrautöl (auch Rotöl genannt), welches im Hotel bei der Dorn-Breuss Massage zum Einsatz kommt. Die leuchtend gelben Blüten, der eckige Stängel und der rote Farbstoff, das Hypericin, in den Blüten und Blättern sind wohl die bekanntesten Erkennungsmerkmale. Das wunderbare Kraut speichert die Energie der Sonne und seine positiven Eigenschaften sind auch der Schulmedizin bekannt. Das Rotöl wird zB. bei Bandscheibenproblemen, Verbrennungen, Verstauchungen und Blutergüssen wegen seiner kühlenden und schmerzstillenden Eigenschaften eingesetzt. Aber auch bei nervösen Beschwerden aller Art und sogar depressiven Verstimmungen wird es gern verwendet. Hildegard von Bingen nannte das Kraut „die Arnika der Nerven“. Besonders im Winter findet es daher in stimmungsaufhellenden Teemischungen sehr oft Verwendung. Während meines Burn-outs habe ich das Kraut über die Wintermonate in Kapselform eingenommen.
Vorsicht ist trotzdem geboten!
Da das Johanniskraut photosensibilisierende Eigenschaften hat, das bedeutet es kann die Haut lichtdurchlässiger machen, sollte man das Öl nicht vor dem Sonnenbaden auftragen, denn es können bei Kontakt mit der Sonne Verbrennungen entstehen.
Was mache ich mit dem Johanniskraut? Meine Anleitung für euer Mazerat
Jedes Jahr setze ich mein Johanniskrautöl – also ein Mazerat – selbst an, um es als Basis für Balsame oder Salben zu verwenden. Dafür nehme ich ein weithalsiges großes Weißglas, welches ich zuvor mit mind. 70%igem Alkohol gereinigt habe, und fülle die eben gepflückten Johanniskrautblüten ein. Die Blüten sammle ich an einem sonnigen Tag gegen Mittag, wenn der Morgentau schon weg ist. Diese übergieße ich dann mit einem hochwertigen kaltgepressten Olivenöl bis alle Blüten gut bedeckt sind bzw. bis die Blüten aufschwimmen. Das Glas stelle ich dann verschlossen an einen sonnigen Ort. Wenn ihr es draußen stehen habt, dann solltet ihr es geschützt vor Regen aufstellen, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann. Das Glas muss jeden Tag kräftig geschüttelt werden, damit alle Pflanzenteile gut mit Öl bedeckt sind und es so zu keiner Schimmelbildung kommen kann. Nach ca. 6-8 Wochen, wenn das Öl dunkelrot geworden ist, filtere ich es durch ein Tuch ab und fülle es in eine desinfizierte dunkle Flasche um. Es sollte kühl gelagert werden und je nachdem, wie hygienisch man gearbeitet hat, kann es bis zu 2 Jahre halten. Bei mir ist es aber meist schon davor aufgebraucht. 😀
Für Eilige, die das Öl nicht selbst ansetzen oder nicht 6 Wochen warten möchten, gibt es natürlich auch ein fertiges Produkt in allerbester Qualität bei feeling. Hier könnt ihr direkt in den Onlineshop springen.
Rezept für ein wohltuendes Körperöl nach dem Sonnenbad
Wer zu lange in der Sonne war, kann sich mit Johanniskrautöl ein sehr angenehmes After-Sun Öl machen. Hier hab ich euch mein Lieblingsrezept aufgeschrieben (Produkte verlinkt):
20 ml Johanniskrautöl
20 ml Mandel- oder Jojobaöl
10 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl
5 Tropfen ätherisches Lavendelöl
1 Tropfen ähterisches Öl der Krauseminze
Alles miteinander vermischen und direkt nach dem Duschen auf die feuchte Haut auftragen oder die Haut mit kühlendem Rosen- oder Lavendelhydrolat zuvor benetzen. Am nächsten Morgen ist ein Sonnenbrand schon gut zurück gegangen, die Haut juckt oder brennt nicht mehr und fühlt sich angenehm gepflegt an.
Habt ihr auch schon mal Johanniskrautöl verwendet? Wenn ja, wofür? Ich freue mich über eure Erfahrungen. Wenn ihr wissen möchtet, wie ich zum Beispiel das Lavendelöl einsetze, könnt ihr hier in meinen Blogbeitrag stöbern gehen. Viel Freude damit!
Alles Liebe & bis bald,
eure Mel
Quellenangabe: „Die Kraft der wertvollsten Pflanzenöle“ von Tina Krupalija und Ingrid Karner, kneipp Verlag Wien
„Die Kräuter in meinem Garten“ von Siegrid Hirsch und Felix Grünberger, freya Verlag
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